Zum Ursprung des La Chacra Kaffees

Lass dich auf eine Geschmacksreise in die Nebelregenwälder in den Norden Perus entführen. Dort wächst in kleinen Regenwaldgärten zwischen Bananen, Yuccas, Orangen und Guaven auch unser La Chacra Kaffee. Weisst du, wie die Produzenten diese Waldgärten nennen? Es sind Chacras, gleichnamig wie unser Kaffee. Diese naturnahen Anbauflächen, wo Kaffeesträucher inmitten vielfältiger Mischkulturen gedeihen, beeinflussen nicht nur den Geschmack, sondern tragen auch nachhaltig zum Erhalt der Biodiversität und des Waldes bei.

Naturnaher Anbau in Chacras

Edilberto Diaz und seine Frau Sofia Macedo laden uns zu ihrer Chacra ein. Eine gute Stunde ab dem Dorf Nuevo San Miguel, auf 1400 m.ü.M, erreichen wir über eine holprige Piste und steilen Fussmarsch die 3ha grosse Chacra. Kaffeesträucher stehen inmitten von Bananen, Pitahaya und Fruchtbäumen. Wir kosten süsse Mandarinen und Orangen direkt vom Baum. Sofias und Edilbertos Herzen schlagen für ihre Chacra, wo sie immer wieder Neues probieren, wie den Anbau von Vanille oder Kakao.

Fermentation entscheidend für gute Qualität

Die frisch geernteten Kaffeekirschen werden direkt bei der Chacra von Edilbertos Familie verarbeitet. Die kleine, überdachte Processing-Einheit ist einfach, aber sehr gut organisiert. Zuerst kommen die gereinigten Kaffeekirschen in den handbetriebenen Pulper zum Entfernen des Fruchtfleisches, die Bohnen gelangen von da in einen Bottich zum Fermentieren während rund 16 h und werden anschliessend getrocknet. Edilberto experimentiert gerne mit unterschiedlich langen Fermentationszeiten, um die facettenreichen Aromen seines Kaffees optimal zu entwickeln. Mit Erfolg, sein Kaffee hat beim Cupping die beste Note erhalten.

Frauenpower auf Hildas Chacra

Eine unserer anderen Produzentinnen ist Hilda Huaman. Hilda bewirtschaftet zusammen mit ihrem Sohn zwei Chacras und hat mit ihrem Kaffee schon Preise gewonnen. Hilda ist eine findige Kaffeeproduzentin, sie röstet selbst Kaffee, versucht sich an Cascara (getrocknete Kaffeeschalen für Tee) und stellt eigenen Kaffeelikör her. Ein echt starker Trunk, welchen wir nach einem feinen Essen in ihrem Haus probieren durften.

Kaffeetrocknung im Klimawandel

Hast du gewusst, dass die Trocknung des Kaffees die grösste Herausforderung für die KaffeeproduzentInnen ist? Immer mehr und längere Regenperioden aufgrund des Klimawandels erschweren die Trocknung der Kaffeebohnen. Das ist fatal für die Qualität. Isabel Santos, einer der 23 ProduzentInnen der Cooperativa Sabores del Bosque, hat für die Trocknung ein besonders ausgeklügeltes System entwickelt – einschiebbare Trocknungsbeete. Natürlich trocknen auch alle anderen Produzentinnen unseres La Chacra Kaffees die Bohnen in gedeckten Trocknungszelten vor Regen geschützt.

 

Mi chacra es mi escuela, el bosque mi vida, el café mi passion.

Meine Chacra ist meine Schule, der Wald mein Leben und der Kaffee meine Passion. Dieser Leitspruch steht am Eingang von Edilbertos Chacra hoch oben im Nebelregenwald Perus. Für mich bringt er das Wirken der ProduzentInnen unseres La Chacra – Kaffees auf den Punkt. Nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit Mensch und Natur, Leidenschaft und die Offenheit immer wieder Neues auszuprobieren.